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Ein berühmter Satz zum Thema Schreiben lautet: „Ich schreibe dir einen langen Brief, weil ich keine Zeit hatte, einen kurzen zu schreiben.“ Und der bringt schon mal einiges auf den Punkt: Sich lang und kompliziert zu äußern fällt den meisten leichter als einfach und kurz zu formulieren. Gerade in der Pressearbeit ist es aber wichtig, sich knapp und verständlich zu auszudrücken.

Egal ob Presseaussendung, Gastbeitrag oder Hintergrundinformation für die Pressemappe, folgende Textregeln gelten immer (für Blogs sind die Spielregeln übrigens etwas anders, denn die sollten vor allem authentisch sein):

  • Kurze Sätze = ein Gedanke pro Satz. Keine Schachtelsätze. Wichtiges in den ersten Teil!
  • Gesprochene Sprache verwenden: Kurze Wörter (ein bis zwei Silben), Wörter, die Sie nicht auch sagen würden, vermeiden
  • Verständliche sein: Fachausdrücke meiden oder in Klammer / mit Fußnote erklären
  • Keine Phrasen (z.B. in Ermangelung einer Alternative)
  •  „Verblich“ ausdrücken: Passive Sätze (das Verfahren wird vom Direktor geleitet) in aktive umbauen (Der Direktor leitet das Verfahren).
  • Nominalstil vermeiden (eine Berechnung durchführen = berechnen).
  • Substantivierungen weglassen (Ziel war die rasche Behebung des Schadens = Ziel war, den Schaden rasch zu beheben)
  • Positiv ausdrücken: Das Glas ist halb voll, nicht halb leer
  • Füllwörter reduzieren: übrigens, allerdings, eigentlich
  • Konjunktiv verbannen: hätte, würde, könnte sind zwar typisch österreichisch, gehören aber nicht in einen guten Text
  • Keine Versalien (GROSSBUCHSTABEN) oder Rufzeichen
  • Adjektive sparsam einsetzen: nur dann, wenn sie informativ sind (freiwillig, bezahlt), keine Wertungen (großartig, toll) oder Superlative (der Beste)
  • Anglizismen weglassen
  • Konkret ausdrücken: bald = am Montag, ein paar = fünf
  • Zahlen bis zwölf ausschreiben, ab 13 in Ziffern
  • Überstrapazierte, nichtssagende Begriffe vermeiden: Nachhaltigkeit, Paradigmenwechsel, Quantensprung
  • Sinnähnliche Ausdrücke weglassen: zusätzliche Mehrkosten, weißer Schimmel

Online-Tools helfen wie http://wortliga.de/textanalyse/  helfen dabei, nicht in die Gewohnheitsfalle unverständlicher Sätze und Phrasen zu tappen. Sie kennzeichnen lange Sätze bzw. Wörter und überprüfen die Verständlichkeit. Vorsicht, das Programm findet nicht alle Rechtschreibfehler. Im Zweifelsfall sollte man wichtige Texte gegenlesen lassen.

Fazit:

Gute Texte schreiben ist harte Arbeit. Einige Tricks und Online-Tools helfen dabei.