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Die Gesundheit ist ein höchst sensibles Thema, persönlicher geht es kaum. In der Kommunikation mit und an Patienten ist also eine hohe Sensibilität gefragt.

Oft geht es dabei darum, „gesundes“ Verhalten zu fördern und schädliches Verhalten zu verhindern. Doch wie geht das am besten? Einerseits durch gut aufbereitete Information. Doch das allein ist nicht genug, schließlich weiß jeder, dass Rauchen ungesund ist, dennoch versuchen viele gar nicht erst, damit aufzuhören. Interessant sind in diesem Zusammenhang die Erkenntnisse von Tanja Pfister von der LMU München, die sich in ihrer Dissertation 2012 um das Thema Fallbeispiele und Furchtappelle gekümmert hat. Hier ihre wichtigsten Ergebnisse:

  • Für die Förderung des „richtigen Verhaltens“ scheinen Fallbeispiele effektiver zu sein als summarische Realitätsbeschreibungen (darunter versteht man Aussagen wie „Jede neunte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs“ – sie quantifizieren also ein Problem)
  • Die Kombination aus überwiegend negativen Fallbeispielen mit einem leichten Furchtappell zeigte sich in ihren Experimenten als sinnvoll und effektiv.
  • Bei bereits kranken Personen waren ausgewogene Fallbeispiele und ein mittlerer Furchtappell am vielversprechendsten

Ihre Experimente haben ebenfalls bestätigt, dass Frauen und Menschen mit hohen emotionalen Reaktionen, Ältere, am Thema Interessierte und Betroffene anders auf Gesundheitsbotschaften reagierten als Männer, Menschen mit geringer emotionaler Reaktion, Jüngere, am Thema Uninteressierte und Menschen, die nicht betroffen sind.

Fazit:

ZIELGRUPPE, ZIELGRUPPE, ZIELGRUPPE. In Sachen Gesundheit sind die zielgruppenadäquate Botschaft bzw. die Darstellung und das Wording noch wichtiger als bei anderen Themen.